Sauer macht nicht lustig – Über gute Ernährung

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Wie sinnvoll ist basengerechte Ernährung?

„Übersäuerung ist wie Umweltverschmutzung. Ölfässer, verdrecktes Wasser und Smog verpesten alles, “ sagt Ernährungsberaterin Alexandra Leydag. „Der Körper gleicht wegen der modernen und ungesunden Ernährung einer Müllhalde.“

Über den Kreislauf der Ernährung

„Alles fängt bei einem kleinen Wurm und einer Henne an. Der Regenwurm wird gefressen. Bei der Verstoffwechselung wird er Stück für Stück in einzelne Aminosäuren zerlegt und vom Körper aufgenommen. Anschließend werden diese Bausteine verwendet, um etwas Körpereigenes aufzubauen zum Beispiel Gewebe oder Federn. Allerdings entstehen bei diesem „Umwandlungsprozess“ auch Gifte. Säure, die der Körper der Henne nur bedingt ausscheiden kann. Teilweise wird es sich im Körper ablagern.“
So erzählt Jürgen J. Reimann, Heilpraktiker und Physiotherapeut in Essen-Kettwig, einfach und für jeden verständlich, wie das mit dem Stoffwechsel funktioniert:
„Säure tötet Bakterien auf der Haut und in unserem Magen ab. Unser Körper pendelt auf einem schmalen Säure-Basen-Band. Durch Stress, Alkohol, Rauchen und besonders durch unserer ungesunde Ernährung bringen wir es nachlässig ins Trudeln. »Eine Übersäuerung ist die Folge.«

bananas-698608_1280_1Basische Ernährung

Ein Wurm wird sich hoffentlich nicht in den Äpfeln finden lassen, die Anna B. in ihren Einkaufswagen wirft. „Äpfel sind gesund und basisch“, sagt sie lächelnd und schlendert weiter zum Kühlregal. Anna ist 36, zweifache Mutter und wirkt äußerlich nicht, wie eine Frau die auf die vierzig zugeht.
„Käse gibt es bei uns in der Woche nur zweimal“, erzählt sie und packt eine kleine Packung Markenkäse neben die Tüte mit den Äpfeln. „Das ist einer der Kompromisse, die ich mit meinen beiden Mädels eingehe.“ Sie lächelt gut gelaunt, denn ihre Töchter nahmen die Ernährungsumstellung, auf eine basengerechte Ernährung am Anfang nur widerwillig an. „Mittlerweile arrangieren wir uns mühelos.“ Die zweifache Mutter packt Tomaten, Gurken, generell viel Gemüse und Obst in den Einkaufswagen. Bis auf eine Milchpackung und den Käse verzichtet sie gänzlich auf Milcherzeugnisse. „Samstagsmorgens“, sagt Anna, „da gibt es bei uns für jeden eine riesige Tasse Kakao. Besonders die Kleine bekommt große Augen und freut sich wie zu Weihnachten.“

Industrienahrung ist Gift

„Wir essen Industrienahrung, Fertiggerichte und Fast Food, die darin enthaltenden Gifte kann der Körper nur bedingt ausscheiden. Die entstandene Säure wird eingelagert. Die Folge ist: Wir werden krank.“ Ernährungsberaterin Alexandra Leydag erklärt es ausführlicher: „Bei der Verdauung einer Salami-Pizza entsteht viel Säure. Das liegt an vielen künstlichen Zusätzen. Geschmacksverstärker, Stabilisatoren und Konservierungsmitteln machen dem Menschen das Leben schwer. Während des Stoffwechsels wird die Säure vom Körper nicht verarbeitet. Um diese Gifte in den Griff zu bekommen, sind Mineralstoffe wie zum Beispiel Kalium, Calcium oder Magnesium nötig.“

Anna B. hat sich vor einigen Jahren, als ihre beiden Töchter noch jung waren dazu entschieden, den Giften und der »Umweltverschmutzung« in ihrem Körper ein Ende zu setzen. Ihr war es wichtig, dass ihre beiden Töchter früh einen gesunden und guten Umgang mit Lebensmitteln entwickeln.
„Das Problem liegt in der Ernährung“, sagt sie, als wir bei ihr zu Hause ankommen. „Unsere moderne Lebensweise ist der Grund, warum Übersäuerung gesundheitliche Probleme verursacht. Der Körper arbeitet wie vor vielen tausend Jahren, als es die Lebensmittelindustrie, wie wir sie heute kennen, nicht gab.“
Ihre Wohnung ist einladend und modern. Die Küche aufgeräumt, geräumig und es duftet nach allerlei Kräutern. Anna gießt sich Wasser ohne Kohlensäure aus einem Krug in ihr Glas ein. »Denn auch Kohlensäure in Wasser ist nicht natürlich, und wie der Name es schon vermutet, es ist Säure.«

Was darf ich essen?

»Die Ernährung hat sich erst in den letzten 150 Jahren gewandelt«, erzählt Anna, nimmt ein Schluck Wasser und redet weiter. »Die Evolution hatte noch keine Zeit sich darauf einzustellen. Damit wir uns basisch ernähren, sollte unser Speiseplan wie folgt aussehen.“ Anna kritzelt mit einem Kugelschreiber eine Liste auf einen Zettel.

  • 50% Früchte
  • 40% Grünes Blattgemüse, Knollen, Sprossen, Algen und Kräuter
  • 7% Nüsse und Ölsaaten
  • 2% Fleisch, Fisch und Eier
  • 1% Milchprodukte, Süßigkeiten

Sie reicht mir den Zettel herüber: „Früchte, grünes Blattgemüse, Knollen, Sprossen, Algen und Kräuter sind basische Lebensmittel, während Fleisch, Fisch, Eier und die vielen Nüsse saure Lebensmittel sind. Süßigkeiten sind ebenso saurer Natur. Wir essen sie als Belohnung.“ Jetzt grinst sie wieder breit.

supermarket-949913_1280_1Ernährungsumstellung

Bei der Ernährungsumstellung half Ernährungsberaterin Alexandra Leydag. In den ersten Wochen ist es wichtig, fachkompetenten Rat zu haben.
„Viele Menschen denken bei dem Begriff „Übersäuerung“ an Sodbrennen, “ sagt Alexandra Leydag. „Sodbrennen kann eine Ursache sein. Der menschliche Körper versucht, über Jahre hinweg einer Übersäuerung gegenzusteuern. Das hängt von dem persönlichen Lebensstil und den körperlichen Reserven ab. Eines Tagen tauchen die ersten Beschwerden auf. Zu Beginn fühlt sich der Mensch müde, antriebslos, ja regelrecht schlapp. Nach und nach kommen Symptome verschiedener Krankheiten hinzu. Chronische Blasenentzündung, Bluthochdruck, selbst Arthritis oder Arthrose sind mögliche Folgen. Untersuchungen haben ergeben, dass es Arten von Krebs gibt, die eine Folge von einem Ungleichgewicht im Säure-Basenhaushalt sind.“
»Allerdings“, sagt sie und lacht laut auf, »hat eine Übersäuerung nichts mit sauren Lebensmitteln gemein. Zitronen sind sehr basisch und gesund.“

Ein Blick in Annas Kühlschrank sieht gesund aus. Es fehlen in der Tat Joghurts, Wurst oder Schokopuddings. Multivitaminsaft oder Cola gibt es hier auch nicht. „Wir verzichten sogar auf Kohlensäure“, sagt sie. Klar, da ist Säure drin. Im Alltag hat Anna ab und an Probleme. Sie wird von Freunden und Arbeitskollegen belächelt.
„Die Verwandtschaft weiß mittlerweile, dass ich mich speziell ernähre. Bei uns auf der Arbeit in der Kantine kann ich selten zu Mittag essen. Deshalb nehme ich mir von zu Haus was mit. Ich weiß, dass mich Arbeitskollegen, gerne auf den Arm nehmen. Das ist okay. Bereits jetzt fangen einige an über Rückenprobleme zu jammern, “ Anna lacht kurz auf, „sehen Sie mich an. Ich bin kerngesund und denke, dass die basische Ernährung sich ebenfalls auf solche Körperprobleme wie Rückenschmerzen bemerktbar macht.

Übersäuerung ist schuld an vielen Krankheiten

Heilpraktiker Jürgen Reimann ist der Ansicht, dass Übersäuerung im Körper der Grund für viele Krankheiten ist. Er ist überzeugt, dass ein Grund für Osteoporose eine Übersäuerung im Blut ist. Der Körper gleicht dies aus, in dem er die alkalischen Teile aus den Knochen holt. Ein erstes Anzeichen: Rückenschmerzen.
„Es ist wichtig,“ sagt Heilpraktiker Jürgen Reimann, „den Einzelfall zu überprüfen. Jeder Mensch ist anders, demnach sollte die Ernährung auf jedes Individuum abgestimmt sein.
„Die Werbung suggeriert, dass es Lebensmittel gibt, die gesund sind. Obwohl sie es nicht sind. Wenn ich als Heilpraktiker mit einer Behandlung nicht weiter komme, analysiere ich die Ernährung des Patienten. In vielen Fällen ist dort der Hund begraben. Lebensmittel mit einer Ampel zu kennzeichnen macht Sinn, “ sagt Jürgen Reimann, „ohne Fachausdrücke zu kennen, würde jeder verstehen, wann ein Lebensmittel der Gesundheit zuträglich ist.“

Kurz bevor ihre Töchter von der Schule nach Hause kommen, fängt Anna B. an das Mittagessen vorzubereiten.
„Das Frühstück ähnelt sich bei mir. Buchweizen mit Feigen oder Rosinen, Walnüsse und ein Teelöffel Leinöl, “ sie bereitet die Pfanne vor. „Heute Mittag gibt es Salat von frischen Sprossen und würzigen Wirsing mit selbst gemachten Kartoffelbratlingen. Das macht satt und ist lecker!« Aus dem Kühlschrank holt sie das Gemüse heraus.
„Heute Abend essen wir eine Gemüse-Tomatensuppe. Sollte mich der kleine Hunger überfallen, gibt es einen Apfel oder eine Banane.« Anna bereitet den Wirsing vor. „Das A und O ist es, selber zu kochen. Auf diese Art vermeiden wir Farb- und Konservierungsstoffe oder andere versteckte Zusatzstoffe.“
Als Anna anfängt zu kochen riecht es herrlich. Kein schwerer Geruch von fettigen, ungesunden Speisen liegt in der Luft. Es duftet natürlich und frisch.
„Es ist nicht immer problemlos mit zwei Töchtern von sechs und acht Jahren. Ich bin nicht eisern, wenn die beiden bei Oma oder einer Freundin zum Spaghetti-Essen eingeladen werden, sage ich nicht nein. Es kommt auf eine gute, reichhaltige Mischung an.“

„Du bist was du isst“, sagt Anna immer.
Wir entscheiden, ob wir eine fettige Salami-Pizza oder ein frischer, gesunder Apfel sein möchten.

Das gesamte Interview über basische Ernährung finden Sie unter diesem Artikel

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