Ressortjournalismus Boulevard
Wie wenig Worte brauche ich, um viel zu sagen und die Menschen zu bewegen? So kann der Boulevard-Journalismus kurz und knackig beschrieben werden. Fakt ist, Boulevard-Journalismus steht häufig in der Kritik. Journalisten, die dort arbeiten, sagen selber: Wer gelernt hat im Boulevard zu arbeiten, kann überall im Journalismus erfolg haben. Allerdings ist es umgekehrt nicht so einfach, denn das Schreiben eines Boulevard-Journalisten ist pures Gold wert.
Im Englischen wird der Boulevard-Journalismus »yellow press« genannt. In Deutschland häufig etwas abwertend, Klatschpresse. Boulevard-Zeitungen werden meist täglich auf der Straße (auf dem »Boulevard«) verkauft. Daher kommt der Name. In diesen Zeitungen werden die Beiträge emotionalisiert, die Menschen sollen Emotionen im Vergleich zu reinen Nachrichtenmedien spüren. Daher wird auch von »der Regenbogenpresse« gesprochen. Diese Informationen stammen von Wikipedia.
In dem Fach Boulevard wird genau diesen Vorurteilen auf den Grund
gegangen. Das Seminar klärt über die gängigsten Begrifflichkeiten auf. Dabei werden alle Medien berücksichtig: Online, Print, TV und Radio.
Was ist Boulevard?
Nachdem zentrale Fragen geklärt sind, geht es um das Handwerk. Wie schreibe ich gute, knackige Texte? Wie kann ich den Einstieg in den Job schaffen? Was wird verlangt und von mir erwartet? Damian Imöhl, stellvertretender EXPRESS-Chefredakteur aus Köln führt die Studenten durch das Seminar. Er macht es anschaulich und praxisnah. In einigen Beispielen üben wir das boulevardeske Schreiben.
Fragen wie: Wie sieht die Kritik im Boulevard aus? Was ist Legende und was nicht? Was ist einfach nur Quatsch? Werden sehr gut beantwortet.
Dabei können die Studenten von einem Experten auf seinem Gebiet lernen. Der Seminarleiter war langjähriger Redaktionsleiter und Chefreporter bei BILD und BILD.de und ist jetzt stellvertretender Chefredakteur des »EXPRESS«. Er kam sehr viel herum und es ist spannend, seinen Schilderungen zu lauschen, zu erfahren, wie er an seine Arbeit herangeht.
Leistungsnachweis
Wir durften am Ende des Seminares ein Tagespraktikum beim Kölner EXPRESS machen. Jeweils zu zweit wurde uns ein Tag in der Redaktion hautnah gezeigt. Um kurz in den Boulevard hinein zu schnuppern, war es sehr interessant. Wir durften sogar einen eigenen kleinen Beitrag schreiben. Den seht ihr hier auf dem Foto.
Eine der Übungen bestand aus einer fiktiven Pressekonferenz der Polizei, weil ein Löwe in Gelsenkirchen aus seinem Zoo ausgebrochen ist. Meine Übung findet ihr hier: Gefahr! Raubtier in Gelsenkirchen
Für unseren Leistungsnachweis haben wir eine fiktive Boulevard-Geschichte geschrieben. Meine finde ihr hier: Gerechtigkeit
Mein Tipp
In diesem Seminar kann jeder eine Menge lernen. Denn es stimmt schon: Wer im Boulevard gut ist, wird es woanders auch leichter haben. Ihr seid dann anpassungsfähiger, könnt spannend, ernst oder voller Emotionen schreiben. Denn viele Blogger da draußen schreiben langweilig und ein Leser wird nicht angehalten und herein gewunken. Gerade online, wo es um wenige Worte geht, um jemand einen Text ließt oder nicht, brauchen wir häufig feurige Worte.
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