Präsentationstechniken
Wir kommen in den Raum und es steht eine Kamera aufgebaut. Was jetzt kommen sollte war allen klar. Wir sollten uns innerhalb von drei Minuten selber vorstellen, in die Kamera dabei sprechen. Ja ganz genau, während die anderen 20 Kursteilnehmer mit im Raum blieben. Ich spürte eine gewisse Aufregung. In eine große Fernsehkamera hatte ich noch nie gesprochen, und vor Publikum in diesem Maße auch noch nicht.
Wir wurden alle aufgezeichnet und eine Woche später schauten wir uns das Ergebnis an. Was bei mir vom Professor und den Kommilitonen gesagt wurde, verrate ich ganz unten.
Erste Präsentation
Die erste große Präsentation in meinem Studium stand vor mir. Obwohl sie nur ein Test war, wie wir uns schlagen würden. Aus der Sicht eines sechst Semesters im Fachbereich JPR klingt es irgendwie niedlich. Ich habe nicht alle Präsentationen seit damals gezählt, die ich gehalten habe. Wegen meiner Arbeit bei Contunda würden Präsentationen generell Routine. Dennoch kann ich mich heute hinstellen und sagen: »Hey, hier bin ich. Mein Name ist Julian Post, und heute erzähle ich euch etwas über Präsentationstechniken.«
Präsentieren, aber richtig
Um es ganz grob anzureißen: Ihr lernt, wie ihr Präsentationen halten könnt. Ihr lernt, wie ihr vor Publikum steht, nicht zu leise nicht zu laut redet und eine Präsentation spannend gestalteten könnt. Es gibt viele, die stehen sehr verkrampft vor Publikum. Andere klatschen sich mit den Händen beim Sprechen dauernd auf die Oberschenkel. Doch wie geht es richtig? Ein paar Tipps hab ich euch hier mitgebracht.
Moderator
- Mit beiden Beinen geradestehen
- Arme oder Beine nicht verschränken.
- Nicht hin und her stammeln, umher laufen kann in Ordnung und lässig wirklen.
- Hände nicht in den Taschen
- Haltet Blickkontakt mit dem Publikum. Sucht euch am Besten Menschen die ihr mögt und schaut diese häufiger an.
- Nicht zu viele »ehms« verwenden.
Präsentation
Eure Präsentation an sich, egal welches Thema, sollte ein paar Grundregeln beinhalten.
- Nicht zu viele Folien
- Nicht zu viel Text auf einer Folie. Lieber wenig, und ihr eklärt charmant das Thema.
- Schöne oder aufregende Bilder sind für das Gehirn eine Ablenkung und Wohltat.
- Powerpoint ist super, mit Prezi könnt ihr Präsentationen zum Leben erwecken.
- Nicht zu viele Effekte nutzen
- Spielt nicht mit zu vielen Farben.
Es wird immer sein, dass ihr nervös seid. Macht euch darum keine Sorgen. Ich denke, dass gehört einfach dazu. Bei mir war es tatsächlich so, dass ich angefangen habe dieses Gefühl zu mögen. Euch ist ab dem dritten Semester das Fach egal, die Menschen vor denen ihr steht egal. Ihr wollt einfach nur präsentieren.
Ganz wichtig ist, testet eure Technik in Verbindung mit dem Beamer und habt immer einen Plan B parat. Es ist möglich, dass euer Notebook den Geist aufgibt, dann habt die Präsentation auf einem Stick dabei. Bei Prezi gilt, habt die Offline-Version dabei und verlasst euch nicht darauf, dass es online abgespielt werden kann. Das WLAN fällt gerne mal aus.
Auflösung von meiner ersten Aufzeichnung
Ich wollte mir mein Video nicht anschauen. Ich wollte es einfach nicht. Aber jeder sollte dran kommen und ich hatte keine andere Wahl als mit rotem Kopf, Herzklopfen und einer peinlichen Stille in mir, meine drei Minuten Vorstellung über mich ergehen zu lassen.
Der Professor bat mich als erstes etwas zu sagen. Ich empfand mich schrecklich, ich hielt im Video einige Male inne, überlegte hier und da was ich sage, hat ein paar »ehms« und lächelte die ganze Zeit wie ein Idiot. Das war meine Wahrnehmung.
Mein Professor lobte mich für die »ehms«. Er sagte, die sind genau richtig gesetzt und verschaffen dem Zuhörer Zeit zum Nachdenken. Die gesamte Leistung meines kleinen Auftrittes wurde als sehr gut empfunden. Hui dachte ich, hat mein Professor das Gleiche gesehen wie ich?
Meine Mitstudenten waren noch kreativer im Loben. Alle sagten, dass es wirklich gut war. Gelungener Auftritt! Eine Kommilitonin sagte, dass sie fand, ich habe im Video gesprochen, als ob ich mich an der Bar mit einer Frau unterhalte. Engagiert, aufmerksam, irgendwie lasziv. Eine andere sagte, dass ihr meine Stimme sehr gefalle. Ich solle doch unbedingt Hörbücher aufnehmen.
Nach der Veranstaltung kam mein Professor noch einmal auf mich zu und sagte: »Herr Post, eine tolle Leistung. Sie sollten darüber nachdenken, Moderationstraining im fünften Semester zu nehmen. Wir müssen Ihre Leistung unbedingt ausbauen!«
Da war ich in der Tat etwas baff. Aber das ist das Schöne am JPR-Studium, Überraschungen gibt es bei jedem. Und die Professoren können einen Loben.
Ein Grinsen hab ich immer noch im Gesicht, wenn ich daran zurückdenke.
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