Besser schreiben – Teil 1

Deine Reise in ein erfülltes WordPress-Leben

Heute möchte ich euch die wichtigsten Schreibtipps aus meinem Studium mit auf den Weg geben. Egal ob Internet, Tageszeitung oder Magazin, es ist wichtig und schön, wenn der Leser nach den ersten Sätzen das Verlangen hat, einen Text weiter zu lesen.

Artikel schreiben, die gelesen werden

Heute möchte ich euch die wichtigsten Schreibtipps aus meinem Studium mit auf den Weg geben. Egal, ob Internet, Tageszeitung oder Magazin, es ist wichtig und schön, wenn der Leser nach den ersten Sätzen das Verlangen hat, einen Text weiterzulesen. Wie ihr sie oder ihn dazu bekommt und worauf ihr achten sollten, Unschönen zu schreiben, verrate ich euch hier.

1. Feurig beginnen

Damit der Leser überhaupt weiterliest, braucht es einen feurigen Einstieg.
„Wir trafen Jesus in der Mittagspause kurz vor der Kreuzung.“ Stern-Bericht über Passionsspiel in Florida.

Hingegen langweilig klingt folgendes Beispiel:
„Das Internet hat sich zum bedeutenden Informationsmedium entwickelt.“

Wir möchten den Leser locken, ihn bereits im ersten Satz fesseln, damit er weiterlesen möchte. Besonders wichtig ist das in Anbetracht von Social-Media-Kanälen wie Facebook. Dort sehen wir generell nur einen oder zwei Sätze und entscheiden uns dann, ob wir den Link anklicken.

2. Sie haben 20 Sekunden!

So viel Zeit haben Sie, um den Leser davon zu überzeugen, dass sich das Weiterlesen lohnt. Anders ausgedrückt: 300–350 Zeichen haben Sie zur Verfügung, um dieses Ziel zu schaffen.

Aber: 20-Sekunden-Regel ist aus den 80er Jahren. Vermutlich ist Aufmerksamkeitsspanne heute weiter gesunken: X (ehemals Twitter) bricht nach 140 Zeichen ab. Besser gleich mit einem spannenden ersten Satz starten.

Bei Facebook sehen wir häufig diese sogenannten Clickbaits. Beiträge, die Einleitungen haben wie: „Die 10 schockierendsten Unfälle, die ein Mensch überleben kann. Bei Punkt vier bekam ich Gänsehaut.“ Die journalistische Qualität darf bestritten werden, aber die Klickrate auf einen Artikel steigt an.

3. Schreibe besonders, bestimmt und konkret!

Stillehrer sind sich einig: Schreibe besonders, bestimmt und konkret!

Wie viel anschaulicher sind Zimt statt Gewürze, sind Brezeln statt Backwaren, Regen statt Niederschläge. Damit treiben Sie die Gedanken und die Fantasie Ihrer Leser an. Wenn Sie das einmal geschafft haben, ist ein Weiterlesen beinahe sicher.

4. Pars pro toto: Ein Teil steht für das Ganze

Sagen Sie nur einen Bruchteil, ein anschauliches Detail:
„Kaum macht man die Glotze an, wird ein Ei aufgeschlagen.“
So spottet die SZ über die Flut von Kochsendungen.

Völlig klar ist, was in diesem Kontext gemeint ist. Das bewusste Weglassen von Wörtern wie Kochsendung und Fernsehen, oder auch um welche Uhrzeit und auf welchem Kanal, verleiht dem Text eine besondere Extravaganz. Natürlich übertreiben Sie, in einigen Fällen wird pauschalisiert, allerdings wirkt es auf diese Art und Weise ironisch und mit einem Augenzwinkern.

5. Die ärgerliche Redundanz:

Meistens zu viel: überflüssige Wiederholung und langweilige Detailausbreitung. Besonders beliebt in Blogs, Hobbyautoren schreiben gerne so, wie sie sprechen.

Füllwörter, Würzwörter, Abtönungspartikel sind oft zu viel:
also, an sich, ausgerechnet, dann, doch, durchaus, eben, echt, eigentlich, einfach, erheblich, freilich, ganz, gänzlich, genau, geradezu, gern, gewissermaßen, halt, immerhin, irgendeine, ja, nämlich, natürlich, nun, quasi, reichlich, sehr, sozusagen, überaus, überhaupt, völlig, wohl, ziemlich …

Regel: Misstrauisch sein, bevor man sie verwendet, im Grenzfall lieber streichen. „Irgendwie“ immer streichen. Wenn der Sprachfluss oder die Lesegeschwindigkeit gebremst werden, können diese Wörter getrost weg.

6. Die schöne Redundanz

  1. Um den Leser vor Informationsdichte zu bewahren
    (z. B. komplexe Sätze, philosophische Aussagen …)
  2. um Verwirrungen zu vermeiden
    (man denkt mit, dass Leser vermutlich etwas anderes im Kopf hat)
  3. um das nur scheinbar Konkrete mit Leben zu füllen
    (z. B. Zahlen bei Maßeinheiten: Hektar, Meter)
  4. kalkulierter Überfluss durch Bilder, Füllwörter, Würzwörter, Abtönungspartikel

7. Pfeffer und Pfiff

Ironie, Bosheit, Wortwitz sind bewährte Mittel.
Unter anderem der Bayer Ludwig Thoma auf den Pastor Klops aus dem verhassten Preußen:

Der alte Klops hat auch fünfzehn Töchter,
durch deren Anblick der Trieb der Geschlechter
in der ganzen Gemeinde erstorben ist.
So wirkte er als Pfarrer und als Christ.

Bitte aufpassen, dass es nicht beleidigend wird. Unter der Gürtelschnalle darf es nur in besonderen Fällen gehen.
Daher der Tipp: Bosheit nur anwenden, wenn der beschriebene ebenfalls darüber schmunzeln kann.

Quelle

Regeln und Beispiele aus:
Wolf Schneider
Deutsch für junge Profis – Wie man gut und lebendig schreibt
Hamburg 2011 2. Auflg., Rowohlt Verlag

Zusammengefasst von Prof. Dr. Christine Fackiner.

Weiter gehts

Hier geht es zu Besser schreiben • Teil 2Den Leser nicht langweilen

Hier geht es zu Besser schreiben • Teil 3Die Eintönigkeit besiegen

 

 

 

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Mein Name ist Julian Post und ich bin Technical-SEO aus Essen. Ich habe Journalismus & PR studiert und bin Mitgründer der Contunda GmbH.

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